Hirschkäfermeiler

Das jüngste naturnahe Projekt nahe der Gemeinde Wilhelmsfeld finden Sie seit November 2018 am Ortseingang von Wilhelmsfeld beim Parkplatz „Hexenbesen“ in der Heidelberger Straße:  einen Hirschkäfermeiler.

Das Gelände auf dem der Meiler errichtet wurde liegt zwar auf Schriesheimer Gemarkung, wird aber aufgrund der Nähe zu Wilhelmsfeld von Wilhelmsfeldern, Naturbegeisterten und Wanderern gleichermaßen genutzt.

Auf dem Platz standen früher Buchen, die gefällt werden mussten um die Verkehrssicherheit der vorbeiführenden Waldwege und Straßen zu gewährleisten. Da der Ort schon früher gerne zum Verweilen einlud, wurde eine Alternative gesucht, um den Standort wieder ökologisch aufzuwerten.

Der BUND Steinachtal hatte die Idee dort einen Hirschkäfermeiler für diese bedrohte Tierart zu errichten. Auch die Stadt Schriesheim war mit dem Vorschlag einverstanden.

Der Käfermeiler ist Rückzugsort für Hirschkäfer, die zu den sogenannten Totholzkäfern gehören, also Holz abgestorbener Bäume zum Überleben brauchen.

Für den Bau des Hirschkäfermeilers wurden mehrere Eichenstämme kreisförmig in den Waldboden eingegraben und die Zwischenräume mit Eichenhäcksel befüllt. Die Stämme ragen bis zu 1 m aus der Erde und erinnern so an einen Meiler. Wenn das Holz modrig ist, sollen die Käferweibchen ihre Eier an den morschen Stämmen ablegen. Es wird jedoch noch einige Zeit dauern bis dies möglich sein kann. Die geschlüpften Larven ernähren sich von feuchtem und verpilztem Holz, bis sie sich nach drei bis sieben Jahren verpuppen und letztendlich zum Hirschkäfer werden.

Seinen Namen trägt der Hirschkäfer wegen der geweihartigen Kieferorgane der männlichen Exemplare. Damit wehren diese auch schon mal Vögel ab, vor allem aber liefern sich zur Paarungszeit Gefechte um die Gunst eines Weibchens, denn nur der Gewinner darf sich mit dem Weibchen paaren.

Neben dem Meiler wurden Infotafeln über den Hirschkäfer und zum Totholzkonzept errichtet. Die rund 7.500 Euro für das Projekt haben die Stadt Schriesheim und der Naturpark Neckartal-Odenwald kofinanziert.

Hinweis:
Auszug aus der Rhein-Neckar-Zeitung vom 15.11.2018 entnommen.

Das Projekt Hirschkäfermeiler des BUND OV Steinachtal wurde gefördert durch den Naturpark Neckartal-Odenwald mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Lotterie Glückspirale.